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Die Tasche muss lebendig sein! oder: Oberwerth - M Bag

  • Autorenbild: Sven Edel
    Sven Edel
  • 6. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Zu Beginn töten wir den Elefanten im Raum: mehr als 600,- € für eine Tasche sind geisteskrank!


Nun kommt das ausführliche Aber, die Rechtfertigung. Und wie so oft in meinen Blogs: von Anfang an. Meine erste Tasche für die M war eine günstige Noname-Tasche, die ihren Zweck, nämlich die Kamera(s) und Objektive mit ein wenig Gedöns, wie Portemonnaie, Schlüssel, Reinigungstücher, usw., zu transportieren und vor den gröbsten Wettereinflüssen zu schützen, erfüllte. Meine Fresse, was für ein Satz. Ich hoffe es ist durchgedrungen, was ich sagen wollte.


Meine erste "teure" Tasche gab es dann 2022 oder 2023 im FotoForum in Andernach, eine Billingham. Diese hat sich mittlerweile zu meiner Arbeitstasche entwickelt, da ein 14er MacBook perfekt hinein passt. Allerdings auch, weil die schrottige Tommy-Hilfiger-Kunstledertasche nach nur zwei Jahren ihre Dienste versagte. War dann doch eher ein Posertasche, wie man sie heute eher bei Wanna-be-Influencern sehen würde, als tatsächlich im geschäftlichen Umfeld. Bewertung für die Posertasche: einer von fünf Sternen.


Im Mai 2024 ging es dann während meiner einmonatigen Eltern(aus)zeit nach Heidelberg. Zum fotografieren und auch, um dem noch recht neuen Leica-Store einen Besuch abzustatten. Letzteres ohne irgendeine Kaufintention... Ja ja, man kennt das. Das ist wie Welpen gucken. Gab es je jemanden, der danach keinen Hund mit nach Hause gebracht hat?


Kaum im Store angekommen begrüßte uns Yannick recht freundlich und bot uns erstmal 'nen Kaffee an. Einen wirklich guten Kaffee ☕️ Nach einiger Fachsimpelei, diversen "Tests" von Kameras und Objektiven - was gab es noch gleich: M11, Nocti 0.95, SL3 mit 35er APO und 35er "normal", 28 1.5er von Voigtländer, und, und, und - ging es an das Thema Gurte und Taschen. Bei Gurten waren wir schnell fertig: ich bin Eddycam-Hardliner, da gibt es für mich keine Alternative.


Naja, dann kamen die Taschen auf den Tisch... ein Thema, das mich im Großen und Ganzen so garnicht interessiert. Weder zu dem Zeitpunkt, noch jetzt. Im Gegensatz zu Kameras und Objektiven, müssen Taschen vor allem eines sein: zweckmäßig. Bei Kameras und Objektiven ist schonmal eine Faszination da, die einen Kauf rechtfertigt, obwohl ich weder Bedarf nabe, noch die Brennweite mag, wie z. B. bei meinem Hektor 2,8cm, das einfach nur fasziniert.


Nun stand also eine Oberwerth M-Bag auf dem Tisch. Schwarz mit rotem Innenfutter und roten Kontrastnähten und außen dieses matte Leder, das Oberwerth als Hydro betitelt und damit wasserunempfindlich sein soll. Letzteres kann ich mittlerweile bestätigen 👍🏻 Neben meiner MP stehend passt die M-Bag schon irre gut ins Bild. Sie fühlt sich - natürlich? - total hochwertig an. Es passen gut zwei M-Bodys mit Objektiven rein. Gut, bei Nocti 0.95 und 135er APO muss man schon ein wenig zirkeln oder auf dem zweiten Body ein kleines Objektiv à la Hektor 2,8cm oder Elmar 24mm f3.8 drauf haben. Wer nur einen Body, also M-Body, mitnimmt, kann locker insgesamt 3 bis 4 Objeitve mitnehmen. Hängt hier nicht unwensentlich von der Größe der Objektive ab, klar. Es ist eben ein kleiner, zu verachtender Unterschied zwischen schon genanntem Hektor 2,8cm, das vielleicht mit allem drum und dran 3cm misst oder eben einem Nocti 75mm f1.25, das ein vielfaches größer ist. Was ich damit sagen will: die Tasche hat für M-Fotografen eine tolle Größe!


Breite: 27cm

Höhe: 20cm

Tiefe: 14cm

macht dann: 7 Liter


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Präsentation ist alles? Auf alle Fälle macht die M-Bag da schon was her neben meiner MP.


So klasse sich das Täschchen auch präsentiert... Es hängt ein Preisschild daran, das so garnicht gefallen mag. Da ist es mir dann ehrlicherweise auch gleich, ob es 500,- €, 600,- € oder 700,- € sind. All das ist in meinen Augen obszön viel Geld für eine Tasche.


🤑


Kurzer Sidekick: Vor ca. drei Jahren bin ich auf die Marke Oberwerth aufmerksam geworden. Und zwar nur in zweiter Linie wegen ihrer Nähe zu Leica oder des wunderschönen Designs. Es war der Name "Oberwerth". Ich wohne in Eitelborn, keine 15 Minuten von Koblenz entfernt. Und in Koblenz gibt es einen Stadtteil namens Oberwerth. Zufall? War zumindest mein erster Gedanke. Der Blick ins Impressum verriet, dass die Taschen tatsächlich von dort kommen und zwar handgefertigt. Mega! Lokalpatriotismus as its finest!


Weiter gehts in der Story. Es hingen als 650,- € am Preisschild. Pffffff, bei einem Objektiv, hey, Schnapper... für 'ne Tasche? Crazy!


Blöderweise passte meine MP so perfekt rein und auch das, was ich sonst üblicherweise mit dabei habe, also das oben genannte Gedöns, und ein paar Filme. Fits perfectly. Fuck! Shut up and take my money!


Heute, mehr als ein Jahr später, habe ich eine Menge Erfahrungen mit der M-Bag gesammelt. Nach anfänglicher Vorsicht, was Dreck und Regen angeht, bin ich da mittlerweile komplett schmerzfrei. Nicht, weil ich zwischenzeitlich im Lotto gewonnen hätte und Geld keine Rolle mehr spielt, leider nein. Die Tasche ist einfach super robust und mit ihren Schlappohren hält sie auch recht starke Regengüsse aus dem Inneren fern.


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Links und rechts die Schlappohren

Aufteilung hier mit zwei Teilern. Ich selbst habe immer nur einen, recht mittig, drin.


Die M-Bag ist mein (fast) alltäglicher Begleiter geworden und sieht weiterhin aus wie neu. Und sie wird so ganz und garnicht geschont. Gerade wo ich diese Zeilen schreibe, sind wir in Dänemark, genauer gesagt in Bjerregard, im Sommerurlaub. Die Tasche ist hier auch meine Strandtasche. Echt, ich hasse Wasser, Sand und diese scheiß Sonnencreme. Trotzdem vertraue ich der Tasche meine Ms an und wurde bis dato nicht einmal enttäuscht. So, wie die Analogen und die Objektive von Leica, so macht auch die Tasche den Eindruck für die Ewigkeit gemacht zu sein.


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nochmal: Präsentation ist alles 😉 eines der 5 P im Marketing-Mix


Ich freue mich auch viele weitere Jahre mit diesem irre teuren, aber nunmal seinen Preise werten, Accessoire!


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