1 night in Paris
- Sven Edel
- 2. Nov. 2024
- 6 Min. Lesezeit
ooops... wer hier jetzt Schweinereien erwartet wird wohl enttäuscht. Es geht hier nur um einen Fototrip nach Paris.

eines der vielen Wahrzeichen von Paris, der chaotische Verkehr
im Hintergrund der Triumphbogen
Mitte Juli 2024 ergab sich die Gelegenheit für eine Nacht mal außer Haus zu sein. Mit zwei Kindern, Hund und als Partner einer Steuerkanzlei eine seltene Möglichkeit. Meine Frau fuhr kurzentschlossen mit Kindern und meiner Schwiegermutter für eine Woche nach Holland. Da war ich also Strohwitwer. Da kommt man dann ins Überlegen, wie man die Zeit nutzt. Im Büro war es halbwegs ruhig, also waren zwei Tage Urlaub ohne Weiteres denkbar. Ok, der Termin stand also, 16. auf 17. Juli, genau: "1 NIght". Nur wohin?
Für eine Nacht lohnt es sich nicht drei, vier oder mehr Stunden irgendwo hin zu fliegen und so lange fahren wollte ich nicht, da ich auf alle Fälle meine Energie zum Fotografieren haben wollte.. Somit kamen London, Paris, Berlin, München und auch Barcelona in die erste Auswahl.
Berlin, da war ich erst im Jahr zuvor zum Fotografieren.
Barcelona? Mit den Geschichten, die man dort rund um das Thema Taschendiebe hört, war es auch schnell raus. Ich wollte meine Ms schließlich auch wieder mit nach Hause bringen.
München, schon so oft gesehen und zum Fotografieren - für mich - kein Highlight mehr, da schon x-fach dokumentiert. Blieben also London und Paris.
London schied aus, da das Wetter dort schlecht gemeldet war. Und da ich erst zwei Tage vor geplanter Anreise buchte, habe ich mich auf den Wetterbericht auch verlassen können.
Im Ausschlussverfahren wurde es also Paris! Nichtsahnend, dass dort die Vorbereitungen für Olympia in vollem Gange waren... das ging im Vorfeld komplett an mir vorbei.
Eingepackt wurde das kleine Gepäck, ein Rucksack genügt. Leica M10 mit zwei Akkus und Leica MP, 35mm und 50mm, jeweils Summilux. Die 50mm sollten sich noch als eine Herausforderung für einen Städtetrip erweisen... Kodak Portra 400, Gold 200, ProImage 100 und Color Plus 200 sowie 2x Ilford FP4+ sollten mitkommen und auch gerade so genügen. Allein auf Film zu gehen, war mir allerdings zu heiß wegen dem Schreckgespenst X-Ray und CT-Scanner. Notiz am Rande: Handcheck in FRA war problemlos möglich und es wurde total freundlich auf meine Anfrage reagiert. Klasse!
So ging es also am Morgen des 16. Juli mit Air France von Frankfurt am Main nach Paris CDG.

Boardingtime - die einen ganz entspannt, andere komplett neben der Spur

DO NOT STEP OUT OF THIS AREA
(Leica MP und Kodak Portra 400)
Der Flug war schonmal ganz entspannt. Es war bestes Kaiserwetter angesagt und der Flug entsprechend ruhig. So ein Glück! Fliegen gehört weiterhin nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, klappt mittlerweile aber doch ganz gut ohne einen Nervenzusammenbruch zu bekommen.

obligatorisches Spiegelselfie - Haken dran ✅
Nachdem das obligatorische Spiegelselfie eingepackt war, ging es vom Flughafen CDG als erstes nach Montmartre. Laut Wikipedia, also ein Quelle der man blind vertrauen kann, eine ehemalige Hochburg von Künstlern und nach meiner Erfahrung heute einer der Tourihotspots schlechthin in Paris. Letzteres allerdings nicht unbegründet, wie die nächsten Bilder zeigen sollen.

schon der Weg zur Sacré-Cœur weiß zu gefallen

typisches Lädchen mit allerlei "Kunst"

ein für mich ungewohntes Bild
fühlt man sich dadurch sicherer oder gerade nicht?

blumige Häuser - bildschön und ein rege wiederkehrendes Bild
mit der Kamera in der Hand kann man sich hieran nicht sattsehen
Auf dem Berg von Montmartre habe ich mich einige Stunden und somit den Großteil des 1. Tages aufgehalten, dort am Place du Tertre gut gegessen und mein bis dato teuerstes Bier getrunken:
0,5l = 10,- Euro
Na dann: Prost! Wie bei Immobilien gilt auch bei Restaurants: Lage, Lage, Lage! Die nächsten Bilder dokumentieren die Zeit, die ich in Montmartre verbracht habe recht gut:

hier kann man Porträts an jeder Ecke machen lassen
mal fotorealistisch, mal künstlerisch

Framing
mit "nur" 50mm muss man da allerdings schon genau hinschauen

orange is the new.... orange


selbst in den engsten Gässchen finden sich spannende Motive

Kodak ❤️
leider war das Schild auch das Einzige, das es dort von Kodak gab



ein "paar" Touris
rund um Sacré-Coeur immer das gleiche Bild


verträumte und ruhige Gässchen ein wenig abseits der Hotspots

auf dem Weg zur U-Bahn habe ich noch dieses freundliche Kerlchen getroffen
ein ungestelltes Bild - mitten aus dem Leben heraus 😅
Von dort aus ging es also erstmal ins Hotel, um ein wenig die Füße auszuruhen und das Gepäck für den abendlichen Photowalk auf das Nötigste zu reduzieren. Das Hotel war übrigens das Chalgrin Boutique Hôtel, nur eine Straße vom Triumphbogen entfernt, und ein absoluter Glückstreffer.

von außen schon sehr ansprechend - gepflegt und stylisch


die Aussicht vom Balkon 😍
eigentlich hätte man auch einfach hier die Zeit verbringen können ☕️
Nachmittags ging es dann zu La Défense, dem Hochhausviertel in Paris. Natürlich gibt es auch hier ein paar typische Motive, die ich unbedingt mitnehmen wollte und zwar in schwarz-weiß auf Ilford FP4+.

so zum Beispiel dieser 12 Meter hohe Daumen

Grande Arche

und nochmal - Grande Arche
zugegebenermaßen sieht man die Bilder nicht zum 1. Mal in der Form 🤓
Da ich La Défense deutlich schneller abgehakt hatte, als erwartet und es nichtmal 18:00 Uhr war, stellte sich die Frage: was kann man mit dem verbleibenden Tag noch machen? Und was kann man in Paris noch machen? Na klar: den Eiffelturm besuchen. Touriziel #1 war somit gesetzt. Also ging es mit der U-Bahn genau dorthin. Übrigens schön zu sehen, wie öffentlicher Nahverkehr funktionieren kann. Das kennt man auf dem Dorf, wo der einzige ÖPNV die Schulbusse sind, nur vom Hörensagen.

Sie haben Ihr Ziel (fast) erreicht

Ja ja, ist das Kunst oder kann das weg?
Egal, wenn schon 1.4 auf dem Objektiv steht, wird es auch genutzt.
"Leider" waren aufgrund des spontanen Besuchs die Tickets für die Fahrt mit dem Aufzug nach ganz oben auf gut 300m ausverkauft, sodass nur der Spaziergang bis zur 2. Etage blieb. Macht garnix, nach ganz oben wollte ich eh nicht. Da bin ich dann doch zu schisserig für 😶. Die 115m der 2. Etage haben mir dahingehend gereicht und bieten schon eine wahnsinnig schöne Aussicht.

ein Monstrum aus Eisen
dies ist der Blick von der Treppe, die man kostengünstig zum Besuch nutzen kann

Blick nach La Défense über den Place du Trocadéro

selten ist man von der Gestaltung einer Toilette begeistert

noch ein Motiv auf dem Rückweg zum Hotel eingesackt
Blumen 🌷 Blumen 🌹 Blumen 🌺
Nach einem Abendessen, bei dem ich mir weiterhin nicht so richtig sicher bin, was es war - vermutlich ein Art Frühlingsrollen mit einer Füllung aus Meeresfrüchten - ging es dann ins Bettchen. Nach weit über 20.000 Schritten war die Nacht entsprechend schnell eingeleitet, um den nächsten Tag noch auskosten zu können 😴.
Da hat man mal die Möglichkeit auszuschlafen und stellt sich keinen Wecker. Und dann: die Routine lässt einen wie immer vor 7 Uhr wach werden... Schade um den Schlaf, schön für die Motive, die an dem Tag noch folgen sollten.

ich liebe diese Metrostationen im Jugendstil 😍

apropos Liebe: Le mur des je t’aime
die "Ich-liebe-dich-Mauer"

"Leica, das sind Freunde" (Sebastiao Salgado)

@ Leica Paris:
wenn ihr die Maus mal loswerden möchtet, ich würde sie euch abnehmen 😉
So zog ich dann nach meinem Besuch im Leica Store Paris weiter in Richtung Eiffelturm und Champ-de-Mars, letzterer jedoch aufgrund der anstehenden Olympischen Spiele mehr oder minder komplett gesperrt.
Um euch nicht weiter vollzuquatschen, sollen nachfolgend die Bilder den Rest des 2. Tages in Paris erzählen. Eine Stadt, die man auf alle Fälle gesehen haben muss und die sich für einen Kurztrip außerordentlich gut anbietet. Man könnte meinen jede Ecke sei fotogen, das war zumindest mein Eindruck der beiden Tage.
Nun viel Spaß mit den restlichen Bilern:

diese Ansicht ist ein Klassiker und über die Rue de l'Université möglich

sogar in der Pfütze macht der Eiffelturm noch eine gute Figur
(die mich beim Foto machen beobachtenden Polizisten
schienen etwas verwundert, dass meine Kamera kein
Display hatte und ich mich demnach ganz schön
verrenken musste, war halt die MP)


f1.4

Macarons 🤤






Kunst und Tourinepp liegen hier nahe beieinander


Ist das Street oder kann das weg?

man achte auf das Männchen auf der Bank

Ruhe und Entspannung pur am Place des Vosges

Fahrräder am Canal Saint Martin


Club 27
eine ziemlich morbide Faszination, das Grab von Jim Morrison

überhaupt... kann ein Friedhof schön sein?
irgendwie ist es dieser ja...

wie auch in Deutschland FCK AFD gilt, gilt auch in Frankreich:
kein Platz für die extreme Rechte